Als letzte Mannschaft startete am Montagabend unsere A-Jugend in die Meisterschaft. Dabei hatte die Truppe von Torsten Beulen und Stephan Schmitz mit Rhenania Bessenich direkt einen ganz dicken Brocken vor der Brust und den Jungs war vor diesem Auswärtsspiel auf dem heimischen Kunstrasenplatz - wegen des Platzumbaus in Bessenich bestreiten die Rhenanen ihre Heimspiele zurzeit in Zülpich - die Nervosität angesichts dieser Herkulesaufgabe anzumerken. Immerhin stehen Kader des SV etliche Spieler, die bereits höherklassig gespielt haben und die zum festen Stamm des in dieser Saison hoch gehandelten Seniorenteams zählen. Naja, und man sollte nicht vergessen, dass unsere U18 ja eigentlich eine U17 ist. Diesmal lag der Altersdurchschnitt des Teams bei 15,9. Wir gingen also mit einem Team ins Spiel, das im Schnitt etwa anderthalb Jahre jünger war als das des Gegners.
Das sollte jedoch erst einmal keine Rolle spielen, denn tatsächlich waren es unsere Jungs, die den Gegner von Anfang an mit viel Mut und Entschlossenheit gegenübertraten. Die vielen Zuschauer mussten sich insbesondere in der Anfangsphase verwundert die Augen reiben, denn der Gegner wurde in den ersten 25 Minuten der Partie geradezu überrollt. Nach etwa mehr als 20 Minuten stand es bereits 4:0, und wenn man ganz ehrlich ist, hätte es auch gut und gerne 6:0 oder 7:0 stehen können - und der Gegner nach einem dreckigen Foul an Manuel Simons eigentlich auch schon in Unterzahl spielen müssen.
Erst Mitte der ersten Hälfte fanden die Bessenicher nach einer taktischen Umstellung besser ins Spiel, und fortan war es ein intensives Spiel, in dem sich beide Teams bis zum Schlusspfiff alles abverlangten. Fünf Minuten vor der Pause verkürzten die Platzherren auf 2:4, doch fast im Gegenzug landete der Ball zum fünften Ball im SV-Tor. Während diesem Treffer möglicherweise eine Abseitsstellung vorausging und er deshalb zurecht nicht anerkannt wurde, war es zwei Minuten später auf keinen Fall Abseits, als David Beulen vermeintlich auf 5:2 erhöhte.
„Nur“ mit einer Zwei-Tore-Führung im Gepäck ging es also in die Pause und die Coaches hatten für ihre Schützlinge neben viel Lob und einigen taktischen Korrekturen auch den Hinweis im Gepäck, dass dieses Duell noch lange nicht entschieden ist. Tatsächlich hatte sich der Gegner nun besser auf unser Spiel eingestellt und immer wieder blitzte nun die hohe individuelle Klasse der Bessenicher Schlüsselspieler auf. Dem hatten wir jedoch ein bombenstarkes und mit Leidenschaft agierendes Kollektiv entgegenzusetzen. So gelang es uns, den SV in Schach zu halten, aber die Torszenen verringerte sich im zweiten Durchgang auf beiden Seiten doch merklich.
Bedauerlicherweise entschied der Schiedsrichter dann in der 73. Minute auf Handelfmeter für das Gastgeberteam. Es war nach dem rotwürdigen Foul und dem vermeintlichen Abseitstor leider die nächste Kann-Entscheidung, die der insgesamt sehr gut leitende Unparteiische zu unseren Ungunsten traf. Eine Viertelstunde vor Schluss war also wieder alles offen.
In einer taktischen Auszeit schworen unsere Coaches die Jungs dann noch einmal auf die Schlussphase ein. Tatsächlich ließen diese dann auch nichts mehr anbrennen - sicherlich auch, weil der Gegner in der Schlussphase zuerst eine Zeitstrafe und dann auch noch eine Rote Karte kassierte. Und als Henrik Uhlenbroch zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zum 5:3 traf, war der Drops endgültig gelutscht.
Die drei Punkte waren der verdiente Lohn für eine wirklich unfassbare Leistung. Unsere Jungs haben mit diesem hoch gehandelten Gegner auf Augenhöhe agiert und waren über weite Strecken sogar die deutlich bessere Mannschaft und auf jedem Fall das weitaus stärkere Kollektiv. Und: Es war wichtig, dass die Jungs auch in hitzigen Situationen immer kühlen Kopf bewahrt haben. Ein Spiel, das viel Kraft gekostet, das die Jungs in ihrer Entwicklung aber gewiss auch weitergebracht hat! Eine Vorstellung, auf die die Jungs wahrlich stolz sein können! Chapeau!
Torfolge:
0:1 David Beulen (04.)
0:2 Manuel Simons (10.)
0:3 Johannes Püllen (15.)
0:4 David Beulen (23.)
1:4 --- (24.)
2:4 --- (40.)
3:4 --- (73. - Handelfmeter)
3:5 Henrik Uhlenbroch (88.)
Aufstellung:
Jason Strohbach (TW) - Sebastian Witting, Gerrit Heller (ab 46. Florian Engel), Elvir Qizmolli, Yves Fepessi, Marvin Burau - Fabian Schmitz, Johannes Püllen (ab 30. Ben Cramer), - Manuel Simons (ab 20. Henrik Uhlenbroch) - Yannick Tadajewski (ab 30. Aaron Hilbers), David Beulen.